Herzschonung bei links-seitigem Brustkrebs durch Atem gesteuerte Bestrahlung

Herzschonung bei links-seitigem Brustkrebs durch Atem gesteuerte Bestrahlung

Herzschonung bei links-seitigem Brustkrebs durch Atem gesteuerte Bestrahlung

Atemgesteuerte Bestrahlung bei Brustkrebs (Atemgating)

Bei Brustkrebs erfolgt im Anschluss an die brusterhaltende Operation eine Strahlentherapie, um das Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung so klein als möglich zu halten.

Zu den typischen akuten Nebenwirkungen der Behandlung zählen vorübergehende Entzündungen im Strahlenfeld (ähnlich einem Sonnenbrand). Bei Bestrahlung der linken Brust muss darauf geachtet werden, dass das Herz so gut als möglich geschont wird.

Autor: Dr. David Kuczer, Facharzt für Radioonkologie und Strahlentherapie

Kooperationspartner für die Behandlung:  Amethyst Radiotherapy Wien  im Cancer Center der Wiener Privatklinik

Hierzu wendet man bei Erfordernis eine Technik an, die nicht an jeder Strahlentherapieklinik angeboten wird.

Die Bestrahlung erfolgt ausschließlich kontrolliert in tiefer Einatmung. Hierdurch bewegt sich das Herz meist weg von der Brustwand und so außerhalb der bestrahlten Region (Abbildung 1. und 2.) und der mit bestrahlte Anteil wird dadurch geringer. So kann bei der Bestrahlung von Brustkrebs auf der linken Seite das Herz besser geschont werden.

Eine weitere Anwendung dieser „Atemgating“-Methode liegt in der Behandlung von Lungentumoren, die sich mit der Atmung bewegen. Durch das Bestrahlen in einer bestimmten Atemphase wird der Tumor nur in einer bestimmten Position behandelt und das Bestrahlungsgebiet dadurch deutlich kleiner, so dass umliegendes gesundes Gewebe besser verschont werden kann.

Technisch ist das „Atemgating“ sehr aufwendig und erfordert eine gute Zusammenarbeit von Patient und Behandlungsteam. Um die Genauigkeit in der Umsetzung zu gewährleisten erhalten die Patientinnen während der Behandlung ein kleines Kästchen, das auf das Brustbein gelegt wird. Anhand der Bewegung des Kästchens kann die Atmung zeitgleich beobachtet werden. Auf einem Monitor im Blickfeld der Patientinnen kann man sehen , ob man gerade aureichend tief oder zu flach bzw. zu tief eingeatmet hat und entsprechend gegen steuern. Nur wenn die Einatmung innerhalb eines Bereiches ideal ist wird bestrahlt. Atmet man während der laufenden Bestrahlung (Dauer ca. 20 Sekunden) wieder aus oder zu stark ein, stoppt das Gerät sofort und wartet bis die ideale Position wieder hergestellt ist. Dieser Vorgang wird vor der eigentlichen Behandlung mit den Patientinnen geübt, so dass die Gesamtbehandlungszeit im Endeffekt nur wenige Minuten dauert (inklusive Lagerung, Übung und Behandlung ca. 15-20min).

Autor: OA Dr. David Kuczer