Halsschmerzen und Schluckbeschwerden – ein Überblick

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden – ein Überblick

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden – ein Überblick

Halsschmerzen gehen oft mit Schluckbeschwerden einher und werden oft als sehr unangenehm und störend empfunden.

Der folgende Artikel soll einen Kurzüberblick über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bieten.

Welche Ursachen haben Halsschmerzen und Schluckbeschwerden?

Sehr häufig werden Schluckstörungen durch Verengungen im Mund-Rachenraum oder der Speiseröhre verursacht. Ursache hierfür können Entzündung, Schwellung, Tumore oder Narben sein, die es der Nahrung erschweren in den Magen zu gelangen.

In leichten Fällen sind es meist Erkältungen, die eine schmerzhafte Entzündung im Rachen verursachen. So kennt fast jeder das Gefühl, bei Angina oder Mandelentzündung Probleme beim Schlucken zu haben. Aber auch neurologische Erkrankungen wie beispielsweise ein Schlaganfall, können eine Schluckstörung verursachen, bei der das Zusammenspiel  der etwa 50 Muskeln die für den Schluckakt nötig sind nicht mehr funktioniert. So ist das ständige Verschlucken (sog. „Aspiration“) bei der Wasser oder Nahrung in die Lunge statt in den Magen strömt nicht nur unangenehm, sondern kann zu potentiell bedrohlicher Lungenentzündung und Atemnot führen.

Wie äußeren sich Schluckbeschwerden?

Zu den häufigsten Beschwerden gehören ein Druck oder Fremdkörpergefühl im Hals; stechende / brennende SchmerzenSodbrennenHusten , bzw. Würgereiz.

Wer hilft bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden ?

Bei akuten Halsschmerzen und Schluckbeschwerden durch Infekte wendet man sich in der Regel an den Hausarzt und wird meist mit Schmerzmitteln und/oder Antibiotika behandelt. Sollte binnen 2er Wochen keine Besserung eintreten, empfiehlt sich ein Besuch beim HNO – Arzt. Dieser kann durch Spiegeluntersunchungen bis zu den Stimmlippen im Kehlkopf blicken und tastet den Mund und Halsbereich genau ab. Bei Verdacht nimmt er einen Abstrich oder eine Probe, um eventuelle andere Ursachen der Halsschmerzen abzuklären.

Bei Halsschmerzen im Rahmen einer Chemotherapie / Bestrahlung kümmert sich der Onkologe / Radioonkologe um die Behandlung der Ursache (meist eine Pilzinfektion, „Soor“) und der Schmerzen.  Durch die Besiedelung der entzündeten Schleimhäute im Mund und Halsbereich mit Pilzen entsteht oft sehr intensiver Schluckschmerz. Dieser führt dazu , dass die Betroffenen nur mehr eingeschränkt essen und trinken können und stark an Gewicht verlieren. Folge ist eine Verminderung der Leistungsfähigkeit bis hin zur starken Abmagerung ( sog. „Kachexie„) die u.a. auch zu Problemen der Leber- und Nierenfunktion führen und unter Umständen bedrohlich werden kann. Die Therapie ist schwierig und oft langwierig. Wichtig ist neben der Medikation auch die therapeutische Betreuung durch spezialisierte LogopädInnen. Diese testen sehr genau welcher Teil des komplizierten Schluckaktes nicht funktioniert, trainieren mit speziellen Übungen das Schlucken und beraten bezüglich geeigneter Ernährungsumstellung. Dadurch kann die Dauer der Beschwerden verkürzt und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.

Bei Schluckbeschwerden in Folge eines Schlaganfalles behandelt der Neurologe. Dieser ermittelt den klinisch neurologischen Status des Patienten und veranlasst diagnostische Untersuchungen (z.B. EEG, MRT,..) um die Ursache der Fehlfunktion zu erkennen. Durch geeignete Medikamente soll das Ausmaß der oft chronischen Beschwerden gelindert und das Risiko für einen erneuten Schlaganfall gemindert werden. Auch hierbei ist es wichtig durch logopädisches Training den Schluckakt zu verbessern und die Ernährung anzupassen, um schwere Folgen wie Lungenentzündungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Was kann ich selber tun ?

Um möglichst rasch eine Verbesserung zu erzielen ist es nicht nur wichtig gezielt die richtigen Ärzte und Therapeuten zu konsultieren. Man kann auch selbst etwas zur Gesundung beitragen. Dabei hilft:

  • Aktive Mitarbeit: Nehmen sie die Tipps der Experten ernst. Die logopädischen Übungen kann man auch alleine zu Hause machen. Regelmäßiges Training beschleunigt die Heilung.
  • Richtige Ernährung: meiden Sie alle Speisen, die die Schmerzen verstärken: z.B. Saures, zu Heißes, hartes / krustiges Essen. Essen Sie mehrmals täglich kleine Malzeiten. Kühles breiiges Essen angereichert mit Schlagobers um ausreichend Kalorien trotz geringer Nahrungsmengen zu erhalten ist sinnvoll. Bei motorischer Schluckstörung ist evtl. eingedicktes Essen und Trinken sinnvoll.
  • Vermeiden Sie Selbstmedikation: Ein klassischer Fehler ist das Mischen unterschiedlicher Schmerzmittel aus der gleichen Familie (sog. NSAR) die man in der Hausapotheke vorrätig hat. Dadurch wird meist keine Verbesserung der Schmerzen erzielt, dafür kann es zu Entzündungen des Magens bis hin zu schweren Magenblutungen kommen. Lassen Sie sich hierbei bitte von einem in der Schmerz- und Begleittherapie erfahrenen Arzt beraten.