Fatigue – die Erschöpfung

Fatigue – die Erschöpfung

Fatigue – die Erschöpfung

Schätzungen zufolge leiden etwa 70–80 Prozent aller Menschen mit Krebserkrankung zumindest zeitweise unter einer lang anhaltenden Form von Erschöpfung. Insbesondere Chemotherapien, Bestrahlungen oder Blutarmut (Anämie) können zu zeitweiliger Fatigue führen.

Sie wird empfunden als eine völlige körperliche und geistig-seelische Mattigkeit und wird in der Medizin „Fatigue“ genannt.
Fatigue ist eine der häufigsten Begleiterscheinungen der Krebserkrankung und -behandlung und wird zugleich von Außenstehenden am meisten unterschätzt.
 
Autor: OA Dr. David Kuczer

Die Behandlung der Fatigue ist multifaktoriell und hängt vor allem auch von den Ursachen ab.Neben Medikamenten sind körperliche Bewegung und Psychotherapie integraler Bestandteil der Therapie. Bei der Gesprächstherapie stehen vor allem Aufklärung, Verhaltensänderung, Konfliktverarbeitung und die Behandlung von Schlafstörungen im Vordergrund. Bewegungstraining zielt auf den Erhalt bzw. Aufbau von Kondition und Muskelmasse. Es kann offenbar vor allem körperliche Erschöpfungszustände mindern. Ideal sind Ausdauersportarten wie zügiges Gehen (z.B. nordic walking), Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Rudern. Liegt eine Anämie vor, kann durch eine entsprechende Therapie die Blutbildung angeregt werden.

Auch mit bestimmten Medikamenten lassen sich Verbesserungen erzielen, z.B. durch Psychostimulanzien (Methylphenidat, Modafinil) oder Kortikosteroide. Zu den pflanzlichen Stimulanzien zählen Koffein/Teein (Kaffee, Mate Tee) und die Ergänzung von Vitaminen und Spurenelementen. Auch die komplementäre Anwendung von Mistelpräparaten soll nach Aussage von Patienten einen positiven Effekt bei Erschöpfung haben und das Wohlbefinden verbessern.