Krebsnachsorge

Krebsnachsorge

Krebsnachsorge

Um den Erfolg einer Krebsbehandlung langfristig zu sichern werden im Rahmen der Krebsnachsorge regelmäßige Kontrolluntersuchungen gemacht. Sinn dieser Untersuchungen ist es möglichst frühzeitig auf ein eventuelles Wiederkehren (Rezidiv) oder Streuen des Krebses (Metastasen) aufmerksam zu werden, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt aber auch in der Wiederherstellung der best möglichen Lebensqualität (Rehabilitation).

Eine wesentliche Konsequenz der engmaschigen und genauen Nachsorge liegt in der positiven Beeinflussung der Prognose. So hat sich gezeigt, dass selbst bei einzelnen Metastasen durch geeignete Behandlung eine mehrjährige Tumorkontrolle erreichbar ist. Dies gilt z.B. für einzelne Herde in der Lunge, in Knochen oder bei Brustkrebs auch für Einzelmetastasen im Gehirn.

Damit die Krebsnachsorge nach einheitlichen Standards erfolgt, haben Arbeitsgruppen von Spezialisten für die gängigsten Tumorarten Leitlinien erarbeitet. Zu diesen Arbeitsgruppen zählt etwa die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.).

Vor Allem in den ersten 2 Jahren nach der Behandlung wird bei vielen Tumorarten (z.B. Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, etc…) auf eine engmaschige Kontrolle alle 3 Monate Wert gelegt. Grund dafür ist, dass es gerade in dieser Zeitspanne am häufigsten zu Rezidiven kommen kann. 

Die Art der Untersuchungen umfasst in der Regel die klinische Kontrolle (Befragung und körperliche Untersuchung) und diagnostische Verfahren wie Bildgebung (z.B. Röntgen, Ultraschall, CT, MRT, PET) und Laborverfahren (z.B. Tumormarker im Blut).

Ein zusätzlicher und sehr wichtiger Teil der Krebsnachsorge beschäftigt sich mit der Lebensqualität nach der Krebsbehandlung.

Hierzu zählen Kuraufenthalte zur Rehabilitation in spezialisierten Heilanstalten und die Linderung von Beschwerden und Einschränkungen durch medizinische und therapeutische Begleitbehandlungen.

Im  Rahmen eines 3 wöchigen Kuraufenthaltes sorgen Kurärzte, Physiotherapeuten, Logopäden und Psychologen für eine erstmalige Linderung akuter Nebenwirkungen von Erkrankung und Krebstherapie. 

Verbleibende Restbeschwerden können dann im Anschluss ambulant in onkologisch erfahrenen medizinischen Einrichtungen von Ärzten und Therapeuten (Physiotherapeut, Logopäde, etc.. ) behandelt werden.

Zu diesen Beschwerden zählen nebst Schmerzen, Blutbildveränderungen und Schluckbeschwerden häufig Müdigkeit (Fatigue), Appetitlosigkeit und Schlafstörungen

Autor: OA Dr. David Kuczer